Logemann verhandelt um Fährverkehr zwischen Motzen und Blumenthal

„Die Nachricht über die vorübergehende vollständige Einstellung des Fährverkehrs an der Fährstelle Motzen-Blumenthal hat bei mir zahlreiche Anfragen ausgelöst. Dafür habe ich großes Verständnis“, so SPD-Landtagsabgeordnete und Berner Ratsmitglied Karin Logemann.

„Es besteht Ungewissheit darüber, ob und wie ich, als Pendler mit dem Fahrrad oder als Fußgänger künftig von Motzen nach Blumenthal und anders herum komme. Da geht es in allererster Linie um den Weg zum Arbeitsplatz. So stehe ich in Verbindung mit den Betriebsräten von Fassmer und Lürssen, aber auch mit Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die auf der Bremer Seite arbeiten.“

Die Fähren Bremen-Stedingen GmbH betreibt die Fährverbindungen zwischen dem Stadtgebiet Bremen-Nord und den gegenüberliegenden niedersächsischen Gemeinden im Landkreis Wesermarsch. Das sind die Linien Lemwerder-Vegesack, Motzen-Blumenthal und Berne/ Juliusplate-Farge.

Der Fährverkehr wird rund um die Uhr an 365 Tagen angeboten, so ist es jedenfalls in „normalen Zeiten“. Aber auch hier schafft die Corona-Pandemie Fakten. So ist das Fahrgastaufkommen rückläufig. Das zementieren die verkauften beziehungsweise nicht verkauften Fahrkarten.

„Unter den seit November 2020 wieder verschärften Pandemieauflagen und den seit Beginn dieser Woche nochmals verschärften Auflagen ist das Beförderungsaufkommen weiter stark zurückgegangen. Eine absehbare Normalisierung sei nicht zu erwarten“, macht der Geschäftsführer der Fähren Bremen-Stedingen GmbH Andreas Bettray deutlich.

„In mehreren Gesprächen mit der Geschäftsführung ist mir absolut deutlich geworden, dass sich das Unternehmen diese Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Es wurden sorgsam alle wirtschaftlichen Möglichkeiten abgewogen. Die vorübergehende Einstellung des Fährverkehrs an der Fährstelle Motzen-Blumenthal ist ein dringend notwendiger Baustein des Krisenmanagements. Das beurteilte auch der Aufsichtsrat so, und bewilligte am Ende des Tages den Vorschlag der Geschäftsführung, den Fährbetrieb in Motzen vom 16. bis zum 31. Januar komplett einzustellen“, so Logemann.

„Nachgefragt habe ich nach der Absicherung des Personals. Die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fähren Bremen-Stedingen GmbH, gehen nun für die besagte Zeit in Kurzarbeit. Gut ist es, das zeigt sich auch hier wieder, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil mit dem Beschäftigungssicherungsgesetz, das Instrument der Kurzarbeit sehr schnell und unkompliziert verankert hat und das es nach anfänglichen 12 Monaten Bezugsmöglichkeit auf eine 24 monatige Zahlung ausgedehnt wurde. Wie ich erfahren habe stockt die GmbH das Kurzarbeitergeld, das 67% des Gehalts auffängt, auf 80% auf. Das ist, in der schwierigen Situation, eine gute Vereinbarung“, so Logemann.

Darüber hinaus kommen viele Fragen zum Thema Kostenerstattung bereits gekauften Karten dieser Linie. Auch hier bietet die Fähren Bremen-Stedingen GmbH Lösungen an. Die Monatskarten sind für alle Fährlinien gültig. Anteilig kann eine Rückerstattung des gezahlten Preises erfolgen und diejenigen, die für die Zeit von einer Fahrrad- auf eine Monatskarte für ein Auto umsteigen, müssen nur den halben Monatspreis für die neue Karte zahlen.

„Allen Beteiligten ist bewusst, dass die Maßnahme für betroffene Fußgänger und Radfahrer eine Belastung darstellt, weil weitere Wegstrecken zu den beiden anderen Fährstellen bewältigt werden müssen. Deshalb habe ich nicht locker gelassen“, macht Logemann klar. „Trotz aller Ideen und Szenarien, die in den Gesprächen besprochen wurden, wird die Einstellung der Fährlinie in der besagten Zeit nicht mehr zu verhindern sein. Dazu ist die nun verbleibende Zeit zu kurz.“

„Einen Erfolg gibt es dennoch zu vermelden. Sofern es nach dem 1. Februar nicht zu großen Veränderungen der allgemeinen Pandemie-Situation, was Lockerungen anbelangt, kommt und davon ist zurzeit nicht auszugehen“, so Logemann, „habe ich gefordert, dass es zu keiner weiteren vollständigen Einstellung des Fährverkehrs kommen darf. Mein Vorschlag zu Rush-Hour-Zeiten – und die sind bekannt – die Fähren einzusetzen, werde geprüft, sicherte mir Andreas Bettray zu. Auf weiteres Drängen meinerseits erklärte er sich bereit ernsthaft zu prüfen, die Fährstelle Motzen-Blumenthal zu den Hauptverkehrszeiten, ab dem 1. Februar auf jeden Fall wieder ein zusetzen. Für diese Zusage bin ich sehr dankbar. Das bedeutet ein Zeitraum von 14 Tagen muss nun für alle Betroffenen überbrückt werden aber danach gibt es für die Nutzer der Linie Motzen/ Blumenthal gute Perspektiven. Wichtig ist mir an dieser Stelle noch mal ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass der Fährverkehr an den anderen beiden Fährstellen nicht betroffen ist. Hier werden die Linien weiterhin nach den bestehenden Verbindungszeiten uneingeschränkt fahren.“