„Ich freue mich sehr, dass meine Kolleginnen und Kollegen Zeit gefunden haben, auch in die Wesermarsch zu kommen. Wir haben sehr gute und die Wesermarsch absolut bereichernde Leuchtturmprojekte, wie zum Beispiel den Gasthof zum König von Griechenland in Ovelgönne, den Neuen Spielplatz am alten Bahndamm im Lemwerder und die Melkhüs“, so Karin Logemann.
Diese Punkte waren Stationen bei der „Tour der Regionen“. Unter diesem Titel bereisen die Abgeordneten das Land Niedersachsen. Begleitet wurden die Abgeordneten auch von der Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, Birgit Honé.
„Wir sind momentan unterwegs, um uns beispielhafte Projekte anzusehen, um Anregungen für Veränderungen bei den Richtlinien und Anstöße für neue Projekte zu holen. Das geht natürlich am besten vor Ort“, erklärt Immacolata Glosemeyer, Sprecherin der Arbeitskreises für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung der SPD-Landtagsfraktion.
Die erste Station der Bereisung war der Traditionsgasthof „Zum König von Griechenland“. Der wird von der Stiftung Lebensräume Ovelgönner Mühle e.V. geführt und ermöglicht es Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Hier können sie im Bereich Service arbeiten und sich ihren Lebensunterhalt verdienen. Der Gasthof war und ist wieder zum Zentrum des Dorfes geworden und alles funktioniert inklusiv. Durch die LEADER-Mittel konnte der Gasthof grundlegend und energetisch saniert werden. Im Zuge seiner Renovierung wurden die Außenwände des ortsbildprägenden Gebäudes gedämmt und das Dach und die Fenster des Festsaals sowie des Vorsaals erneuert. Außerdem wurden die Heizanlage und das gesamte Wärmekonzept optimiert.
Den Abenteuerspielplatz in Lemwerder, die zweite Station, stellte Bürgermeisterin und Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe „Wesermarsch in Bewegung“ Regina Neuke den Abgeordneten vor. Er ist ein gutes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. „Viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde haben sich an der Planung beteiligt. Die Grundzeichnungen für die Klettergerüste hat zum Beispiel ein Bürger geliefert. Die Bürgerbeteiligung war enorm. Mit großem Engagement hat sich Lemwerder an der Ideenfindung beteiligt.
„Der Spielplatz ist inspiriert von dem, was unsere Gemeinde grundlegend geprägt hat: Schiffbau und Walfang“, erklärte Neuke. Zudem ist der Spielplatz auf verschiedene Altersklassen ausgerichtet. Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene können die Geräte nutzen. Ein weiterer Vorteil ist die räumliche Nähe zum Jugend- und Freizeitzentrum und dem Skaterplatz der Gemeinde.
Die Melkhüs, von denen es in der Wesermarsch acht gibt, gehören zu den ersten mit LEADER-Mitteln geförderten Projekten in der Wesermarsch. Sie verbinden die verschiedenen Radwege der Wesermarsch miteinander und bieten Rast und Verpflegung bei einer Pause. Gleichzeitig bringen sie ihren Gästen das Leben auf einem landwirtschaftlich genutzten Hof nahe. Die Standorte der Melkhüs sind in einer Übersichtskarte eingetragen und auf den Routen ausgeschildert. In den grünen Holzhäuschen bieten Landfrauen von Mai bis Oktober regionaltypische Produkte rund um die Milch an – von Milchshakes bis zu Käsebroten. Zusätzlich werden die einkehrenden Gäste mit touristischen Informationen und Ausflugstipps versorgt. „Am Anfang wurden wir von unseren Berufskollegen ein bisschen belächelt, als wir uns dazu entschlossen hatten, ein Melkhus zu eröffnen“, erzählt die Inhaberin des Melkhus in Elsfleth-Fuchsberg, die dritte Station der Bereisung, Imke Harms. „Aber es macht uns Spaß und es funktioniert. Wir haben viele Gäste, die auch gerne immer wieder kommen“, so die Inhaberin. Die Melkhüs der Wesermarsch befinden sich alle in dem ungefähr gleichen Abstand von 20 Kilometern, das sei ideal gerade für Radtouren. Wichtig ist auch der Wiedererkennungswert: „Das kleine grüne Haus mit dem roten Dach“, so Harms.
Anerkennung zollten die Niedersächsischen Gäste dem Sonder-Fördertopf „Wesermarsch in Bewegung“. „Durch diesen gemeinsamen Fördertopf in den alle Wesermarsch-Kommunen gemeinsam einzahlen, haben wir viel mehr Möglichkeiten für eine Gegenfinanzierung“, erklärt Regina Neuke das Prinzip.
Ministerin Birgit Honé lobt die Herangehensweise des Kreises ausdrücklich und zeigte sich begeistert von den Projekten und dem Engagement aller Beteiligten. Angesprochen auf die hohen Anforderungen der Förderrichtlinien, sagte sie, dass es dringend geboten sei, diese auf den Prüfstand zu stellen.