„Wir haben in vielem ein wunderbares Land und dieses galt es in unseren Grenzen zu gestalten“, so Landesbischof Manzke heute in der Marktkirche Hannover anlässlich des Ökumenischen Gottesdienstes.
Laut dem Deutschen Wetterdienst war der Mai 2018 der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Dazu kam der böige Wind, der in weiten Teilen für hohe Verdunstungsraten sorgte.
Bei Wintergerste weisen die vorzeitig abgereiften Granzen auf Hitzestress und Wassermangel hin, der Mais fristet an vielen Orten ein kümmerliches Dasein und setzt keine Kolben an, das dringend benötigte Gras wächst nicht nach.
Die Landwirte stehen vor Herausforderungen, die sie nicht alltäglich sind in ihrem Berufsalttag. Tiere auf den Weiden und in den Ställen wollen das Gleiche: etwas zu fressen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich begrüße außerordentlich die Entscheidung der Bundesagrarministerin Julia Klöckner, die gerade durch unsere Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast erklärt wurde. Auch, dass die Landesregierung für Härtefälle 5 Mio. Euro Nothilfe umgehend zur Verfügung stellt.
Die Feststellung, dass die Dürre, ein nationales Ausmaß annimmt halte ich für absolut gerechtfertigt. Jetzt greift die Nationale Rahmenrichtlinie. Für die Landwirte heißt das, wer mehr als 30 Prozent seiner durchschnittlichen Jahresernte verloren hat und in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht ist, kann finanzielle Hilfe erwarten.
Dies ist richtig und wichtig.
Dabei ist darauf zu achten, nicht nach dem Gießkannenprinzip zu unterstützen, sondern einen Kriterienkatalog für Fördermöglichkeiten zu gestalten, der breit angelegt, da hilft, wo Betriebe gefährdet sind.
Unsere Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast hat sehr schnell auf die Herausforderungen durch die Dürre reagiert. Im Vordergrund stand und steht immer die Futterbeschaffung. Dafür an dieser Stelle mein ausdrücklicher Dank Frau Ministerin.
Unter anderem sind folgende Maßnahmen und finanzielle Entlastungen umgesetzt oder noch vorgesehen:
- Die vorgezogene Auszahlung der Direktzahlungen, Steuerstundungen
- Die als ökologische Vorrangflächen ausgewiesenen Brachen für Futtermittelzwecke freizugeben
- Das Thema des Anbaus von Zwischenfrüchten (eine genaue Regelung steht hier noch aus)
- Die gut angenommene Futterbörse der Landwirtschaftskammer
- Und die Möglichkeit für Biobetriebe mit konventionellem Futter zu unterstützen
Das Szenario der Betroffenheit ist regional sehr unterschiedlich, deshalb gilt es Unterstützungen passgenau zu gestalten.
Was nicht vergessen werden darf, ist die Frage, wie bereiten wir uns, gemeinsam mit unseren Landwirten, auf zukünftige Extremwetterlagen vor.
Wir müssen besser vorbereitet sein und schauen „Innerhalb welcher Grenzen, wir in unserem wunderbaren Land“, um noch einmal den Bischof zu zitieren, hier an Antworten und Lösungen weitergearbeitet werden kann.