Wir versuchen hier die ‚Quadratur des Kreises‘, dafür ist es erforderlich, dass wir in einem konstruktiven Dialog bleiben“, so Karin Logemann zum Plan für das Naturschutzgebiet Tiedeweser, das verschiedene Häfen der in der Wesermarsch betreffen würde. „Was ich schwierig finde, ist, dass seit 2006 als die Natura 2000 Kulisse ausgewiesen wurde bis jetzt nichts passiert ist. Nun aber, soll bis Ende 2018 die Gebietskulissen und der Status benannt werden. Das finde ich mehr als ambitioniert, deshalb begrüße ich die Forderung des Wirtschaftsministers Olaf Lies nach einem Moratorium“, so Logemann weiter.
Wie im Ausschuss für Bauen, Kreisentwicklung, Landwirtschaft und Umwelt am Dienstag dargestellt wurde, befinden sich die unterschiedlichen Akteure auf einem guten Weg. „Man nähert sich an“, so Matthias Wenholt, Dezernatsleiter des Landkreises Wesermarsch.
Verhindert werden muss, dass die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Wesermarsch gehemmt wird. Dies muss selbstverständlich in Einklang mit naturschutzrechtlichen Fragestellungen geschehen. Es darf aber nicht sein, dass durch vermehrte Ausweisungen als Naturschutzgebiete z.B. die seewärtigen Zufahrten zu den Häfen und Unternehmen der Wesermarsch eingeschränkt werden.
Der Unterlauf der Weser soll als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Hintergrund ist die Tatsache, dass dieser Teil des Flusses sowohl zu mehreren Gebieten nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtline gehört, als auch in einigen Teilen zu einem EU-Vogelschutzgebiet. Die Unterweser bildet somit einen Bestandteil des europaweiten ökologischen Netzes „Natura 2000“ und ist aufgrund gemeinschaftsrechtlicher Verpflichtungen als Schutzgebiet zu sichern. Diese Vorgabe jedoch könnte sich negativ auf die Wirtschaft, vor allem die Häfen, der Wesermarsch auswirken. Auch in anderen Flussgebieten werden ähnliche Auswirkungen der Natura 2000 Vorgabe befürchtet.