Lösung zwischen Schutzbedürfnis und Interessen finden

„Zunehmend hinterlässt die Rast von Wildgänsen in der Wesermarsch tiefe Sorgenfalten auf der Stirn von Landeigentümern. Der Fraß der Gänse und die Verkotung beeinträchtigen die Nutzung betroffener Grünlandflächen erheblich“, stellt die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann fest.

Der GRÜNEN-Abgeordnete Hans-Joachim Janßen ergänzt: „Dennoch gibt es nach wie vor Gänsearten, die in ihrer Art bedroht sind, wie zum Beispiel die Zwerggans, während bei anderen Arten ein deutlicher Zuwachs zu erkennen ist.“ Die Rastgebiete jedoch konzentrieren sich ganz überwiegend im küstennahen Bereich der Nordsee, von der auch die Wesermarsch ein Teil ist. Genau das ist das Problem“.

Zwischen Schutzbedürfnis und den berechtigten Interessen der Landwirte müssen Lösungen gefunden werden, fordern die Koalitionsabgeordneten aus der Wesermarsch.

„Wir stehen dazu in enger Absprache mit den betroffenen Landwirten, dem Kreislandvolk und dem Umweltministerium, um hier zu Regelungen zu kommen, wie mit der Thematik umgegangen werden kann,“ so Karin Logemann. „Was wir brauchen sind tragfähige und dauerhafte Lösungen“.

Im Niedersächsischen Landtag ist ein Gänse-Monitoring aufgelegt worden. Das „Rastspitzenmodell Grünland“ ist ein dreijähriges Pilotprojekt zur Erfassung und zur Kompensation von Gänsefraßschäden auf Grünland, das in Ostfriesland angelaufen ist. „Ziel ist die Feststellung der genauen Ertragseinbußen, um dann zielgenau für betroffene Landwirte Schadensausgleich zahlen zu können. Zurzeit befinden wir uns in Gesprächen mit dem Ministerium, ob z.B. die Ausweitung des Versuchsraumes auf Gebiete in der Wesermarsch möglich sein könnte“, so Logemann und Janßen. Alternativ werde insgesamt und integrativ über Gänsemanagement nachgedacht.

In sehr konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Kreislandvolk wird aktuell ein Konzept erarbeitet, dass das Umweltministerium als Grundlage für einen Lösungsansatz dienen soll, berichten Logemann und Janssen.