Logemann besucht Tabletklasse

Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich langsam auf die Ferien vor, es gibt noch allerhand zu regeln, bevor sich alle in die Sommerferien verabschieden.

In einer Klasse an der Oberschule Jaderberg ist davon nichts zu merken. Hier wird eifrig gelernt. An der Tafel steht in großen Buchstaben das Wortfeld „gehen“. Darunter einige Bezeichnungen, wie hüpfen, gehen, schleichen, rennen, humpeln. In der Sprachlernklasse steht Angela Litke, angehende DaZ-Fachlehrerein (Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache), teilt die Klasse in mehrere Gruppen auf und stellt die Aufgabe: Nehmt die Tablets und filmt euch gegenseitig. Jede Gruppe bekommt ein Verb von der Tafel zugeordnet, muss es vormachen und wird dabei gefilmt. Nachher rät die Klasse beim Abspielen des Videos, um welches Verb es sich handelt. Ganz von selbst wird dabei auch noch konjugiert.

„Das ist toll anzuschauen, mit welchem Eifer, Engagement und welcher Motivation hier gelehrt und gelernt wird“, so Karin Logemann, Mitglied des Niedersächsischen Landtages, begeistert. Sie besuchte am Montagvormittag die Sprachlernklasse der Oberschule Jaderberg. Begleitet wurde sie von der Schulleiterin Susanne Krenzel und von Sabine Meyer, Medienpädagogische Beraterin am Medienzentrum Wesermarsch.

Die Oberschule nimmt am Pilotprojekt „Digital Deutsch lernen“ teil: Bei diesem Projekt werden Flüchtlingskinder im Unterricht durch den Einsatz von Tablets besonders beim Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Die Oberschule ist die erste Schule in der Wesermarsch, die in den Genuss der digitalen Lernmöglichkeit kommt. Das ist eine hervorragende Ergänzung zum Unterricht. Durch Ton und Bild ist es wesentlich leichter Deutsch zu lernen, auch wenn die Schülerinnen und Schüler noch keine Kenntnisse der lateinischen Buchstaben haben, erfährt Logemann hier in der Praxis.

Das Projekt startete im Mai und zur Zeit sind fünfzehn Landkreise in ganz Niedersachsen nach einem Bewerbungsverfahren ausgesucht worden. Die Wesermarsch ist dabei. Zwei mal zwanzig Tablets verleiht Koordinatorin Susanne Krenzel an Schulen mit Sprachlernklassen aus der Wesermarsch.

„Der Unterricht mit den Tablets ermöglicht differenziertes Arbeiten und an den eigenen Leistungsstand angepasstes Üben. Die Tablets dienen im Sprachunterricht als Lernwerkzeuge, mit denen Hör- und Leseverstehen, aber auch Schreiben und Sprechen individuell differenziert geübt werden können. Inhalte können hörbar und sichtbar gemacht werden. Denjenigen, die sich nicht trauen würden, direkt vor einer Gruppe zu sprechen, gelingt dies mit der Unterstützung der Tablets ganz wunderbar“, berichtet Sabine Meyer.

„Ich finde es besonders gut, dass es möglich ist, die Lernsoftware als App auf Handy zu installieren, so kann auch zu Hause weiter geübt werden. Ich erlebe immer wieder, wie wiss- und lernbegierig die jungen Flüchtlinge sind. Das ist eine gute Möglichkeit über den Unterricht hinaus weiter zu lernen, denn die Tablets bleiben in der Schule“, sagt die SPD-Abgeordnete.

Sie ist sicher, dass „Digital Deutsch lernen, dass vom NLQ, dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung, im Auftrag des niedersächsischen Kultusministeriums und in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt, sowie dem Verein n-21, initiiert wurde, ein Erfolg wird. „Erfolgreich ist das Projekt schon jetzt, wenn ich sehe, mit welcher Freude, Spaß und Kompetenz hier Schule gemacht wird“, so Logemann.