Die Situation vor allem in den ländlichen Regionen, erscheint Karin Logemann
grundsätzlich in der aktuellen Version des LROP nicht genügend berücksichtigt.
Eine wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung muss in allen Städten, Gemeinden und Samtgemeinden im Vordergrund stehen. “Die momentane Einteilung in Grund-, Mittel- und Oberzentren ist zu starr, um die sich ändernden Kaufgewohnheiten und das Erstarken des Onlinehandels kompensieren zu können.”, so die SPD Politikerin. “Den aktuellen Lebensgewohnheiten der Bürger kann so nicht entsprochen werden.”, ist sich Logemann sicher.
Auch die Vorgaben für eine Ansiedlung neuer Einzelhändler und Vollsortimenter findet Logemann nicht optimal. “Vor allem für die ländlichen Regionen funktionieren Kongruenz-, Konzentrations- und Integrationsgebot nicht. Diese Gebote sind im Grunde richtig und sinnvoll, jedoch eben nicht immer umsetzbar. Zum Teil liegt das daran, dass oft einfach nicht genug Platz in den Städten vorhanden ist, um den Anforderungen der Händler zu genügen. Das wird zum Nachteil für ländliche Gebiete, da sich besonders hochwertige Händler nicht neu ansiedeln oder gar abziehen werden. Damit wird die Lebensqualität in den ländlichen Gebieten weiter gesenkt. Eine Strategie, die für eine gegenteilige Entwicklung sorgt, sollte hier gefunden werden.”
Zu den für Logemann sinnvollen Forderungen gehört auch die Erhöhung einer Obergrenze für Großraumflächen von Händlern. „Die Vorgaben von maximal 800m² bzw. 1200m² bei mehreren Stockwerken sind nicht mehr zeitgemäß. Die Händler müssen sich auch nach den Vorgaben der Zulieferer richten, um entsprechende Angebote an die Kunden machen zu können.“, erklärt die Abgeordnete.
Die SPD-Abgeordnete fordert dementsprechend, in Einklang mit dem NSGB (Niedersächsischer Städte- und Gemeindebund), den Städten und Gemeinden eine eigenständigere Beurteilung über die Möglichkeiten von Ansiedlungsprojekten zu überlassen: “Die konkrete Lebenssituation der Menschen vor Ort muss unsere Planungen und Entwicklungsprogramme lenken. Probleme müssen auch weiterhin flexibel vor Ort lösbar sein und Zukunft muss auch auf dem Land gestaltet werden können.”, appelliert Karin Logemann. Die Abgeordnete aus der Wesermarsch hat sich wiederholt an das Ministerium gewandt, um die Interessen der ländlichen Gebiete zu vertreten und nun auch noch einmal, kurz vor der Veröffentlichung, schriftlichen Kontakt aufgenommen.