Reaktivierung der Bahnlinie Nordenham Einswarden möglich

„Das ist für mich eine kleine Sensation“, so Karin Logemann, MdL zu den aktuellen Entwicklungen im Wirtschaftsministerium bei dem Thema Reaktivierung der Bahngleise in Nordenham, im Bereich Nordenham-Einswarden. In der Tat hat sich, so wie erste Gespräche und Schreiben bestätigen, ein Unternehmen gefunden, dass an der Übernahme der Eisenbahninfrastruktur dieser Strecke, Interesse hat.

Zum Hintergrund: Die DB Netz AG hat die Absicht, die Strecke still zu legen. Ende Januar wäre das Stilllegungsverfahren durch gewesen. Solange aber nun die Gespräche laufen, werde das beim Eisenbahnbundesamt beantragte Stilllegungsverfahren, zunächst nicht weiter verfolgt, weiß Logemann.

„Eigentlich war ich mit keinem guten Gefühl ins Ministerium gegangen. Seit dem Besuch von Gerd Will (SPD), unserem Wirtschafts- und Verkehrspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion und mir im November letzten Jahres in der Nordenhamer SPD-Stadtratsfraktion liefen unzählige Gespräche, Mails und Briefe gingen hin und her, Recherchen und Erhebungen wurden aufgestellt. Das größte Problem, bei allem guten Willen, sei es gewesen einen Betreiber für die Strecke zu finden, erläutert Logemann.

„Wir befinden uns in dem Bereich in der „Lebensader Nordenhams, der Wesermarsch, der Region“, hebt die Landtagsabgeordnete, die Wichtigkeit des Gebietes hervor. Es war und ist mein oberstes Ziel infrastrukturell für die dortigen Unternehmen alles herauszuholen, was möglich ist.“ Dieter Sichau, einer der drei Steelwind-Geschäftsführer, hob immer wieder in den Gesprächen die große Bedeutung eines Bahnanschlusses für sein Unternehmen hervor. Bei der Standortwahl habe die Aussicht, die Gleise in Blexen nutzen zu können, eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Der Hauptteil der Stahlblechlieferungen aus Dillingen erfolge zwar mit Binnenschiffen, aber rund 30.000 Tonnen im Jahr seien auch per Bahn eingeplant. Besonders für den Fall, dass die Flüsse nicht befahrbar sein sollten, benötige das Werk die Bahn als Ersatzlösung, machte der Geschäftsführer deutlich.

Uwe Oppitz, Niederlassungsleiter von Rhenus Midgard, sieht in der Bahnanbindung des Nordhafens Chancen um neue Kunden akquieren zu können, informiert Logemann aus Gesprächen. Jetzt heißt es „Daumen drücken“, für die Gespräche zwischen der DB und dem Interessenten. Ein weiteres Gespräch im Ministerium wird sich anschließen. Diese Treffen sind für Mitte März geplant. „Das erlaubt einen optimistischen Blick in die Zukunft“, zeigt sich Karin Logemann zuversichtlich.