
Das Haus am Bürgerpark in Oldenbrok besteht seit 2002 in Trägerschaft der Seniorenheime Meenken GmbH (GF Hans Werner Meenken, Heike Kittner).
Hier leben 71 ältere Menschen und 67 Mitarbeiter arbeiten für das Wohl der Bewohner, davon rund 40 in der Pflege und Betreuung.
Einen Tag lang hat Frau Logemann den Kasack übergestreift und hat dabei sowohl die Pflege als auch die Betreuung hautnah begleitet. Dabei konnte sie sich davon überzeugen, wie zuvorkommend, einfühlsam und fachkompetent heutzutage in Senioreneinrichtungen gearbeitet wird.
Schwer beeindruckt war sie von der Anzahl Auszubildender, zusammen mit dem Haus Heike in Jaderberg bildet die Seniorenheime Meenken GmbH 13 Schüler in der Altenpflege und 3 Schüler in der Pflegeassistenz aus. Das ist überdurchschnittlich viel. Insgesamt 6 Ausbildungsplätze sind eigentlich nur vorgesehen.
Die Einrichtung handelt so, um dem anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland möglichst vorausschauend zu begegnen. An Ausbildungswilligen mangelt es dem HaB nicht, das Haus ist unter Auszubildenden sehr beliebt, aber der demografische Wandel prognostiziert für die Zukunft auch hier einen Mangel.
Der Fachkräftemangel im Bereich der Pflege hat Einzug gehalten. Hier ist es fünf nach Zwölf und wie müssen dringen gegensteuern, so Logemann. „Es wurde vom Land und Bund zwar viel von Qualifizierungsmaßnahmen gesprochen, aber viel getan hat sich bisher nicht“, bedauerte die Heimleiterin Birgit Voßberg. So wurde es konkret Senioreneinrichtungen bisher nicht leicht gemacht, nichtqualifizierte Mitarbeiter und Pflegehelfer zu Fachkräften zu qualifizieren. Umschulungen wurden nicht so gefördert, dass für Ausbildungs- und umschulungswillige Mitarbeiter und deren Arbeitgeber, die Maßnahme gut zu finanzieren war, beklagt Voßberg. Pflegehelfer leben schließlich von ihrem Gehalt, das sie verdienen. Zwar können sie als Auszubildende an privaten Altenpflegeschulen vom Schulgeld befreit werden. Als Auszubildende müssen sie aber vom schmalen Ausbildungsgehalt leben, was der Arbeitgeber zahlt.
Hier müsse dringend etwas getan werden, so die Heimleiterin. Langjährige Mitarbeiter, die sich in der Pflegehilfe bewährt haben, werden auch gute und treue Fachkräfte sein, ist sie sich sicher.
Ich habe im vergangenen Jahr an der Kampagne „Gute Pflege für alle – Wertvolle Pflege sichern" teilgenommen, und dadurch unterschiedlichste Einblicke in die Situation der Pflege erhalten, berichtet Karin Logemann. Was ich daraus und aus dem Besuch im Haus am Bürgerpark mitnehme ist, dass wir die wertvolle Pflege sichern müssen und dafür benötigen wir qualifizierte Fachkräfte. Es ist dringend notwendig neben durch finanzierten Qualifizierungsmaßnahmen die tarifliche Entlohnung in der Altenpflege zu anzuerkennen und so auszustatten, das die MitarbeiterInnen davon ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Auch die solidarische Umlagefinanzierung der Ausbildungsvergütung in der Altentagespflegeausbildung zwischen ausbildenden und nichtausbildenden Einrichtungen, sowie eine komplette Schulgeldfreiheit für alle AltenpflegeschülerInnen, muss dringend eingeführt werden. Darüber hinaus benötigen wir eine Durchlässigkeit in den Pflegeberufen.
Es stellt sich doch die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, die Grundausbildung von Alten-, Kranken- und Gesundheitspflege mit dem Ziel einer generalisierenden Pflegeausbildung, zusammenzuführen, so Logemann.