Klar ist, wenn das überhaupt realistisch gefordert werden kann, dass durch die „Atomtransporte“ die Gesundheit und Sicherheit der Bevölkerung nicht gefährdet sein darf. Das Risiko eines Schadensereignisses muss quasi auf „Null“ reduziert sein. Unter welchen Voraussetzungen dies geschehen kann, müssen die Genehmigungsbehörden beantworten.
Die Stadt Nordenham und der Landkreis Wesermarsch sind in der Genehmigungsfrage leider nicht gehört worden. Zwar sieht das Gesetz eine Beteiligung hier nicht vor, aber mal im Ernst, wo bleibt denn da die Frage nach einer guten Kommunikation? Es ist ein Unding, dass die Stadt Nordenham, der Landkreis Wesermarsch und die Öffentlichkeit von dem bereits durchgeführten Transport über den Midgard-Hafen nicht frühzeitig und umfassend beteiligt und informiert wurde.
Als Politikerin und Bürgerin fordere ich eine offensive Öffentlichkeitsarbeit von den Genehmigungsbehörden.
Ob der Midgard-Hafen nun für die „Atomtransporte“ geeignet ist, kann ich nicht beantworten. Der Hafen hat sicher den Nachteil, dass er direkt in der Stadtmitte von Nordenham liegt. Andererseits haben die Midgardverantwortlichen gezeigt, dass sie in der Lage sind, den Umschlag solcher Güter sicher und ohne Pannen durchzuführen. Das Vertrauen in die Genehmigungsbehörde, dass hier sorgfältig und mit Weitsicht gearbeitet wird, um die Sicherheit des Umschlags und der Transporte zu gewährleisten, hat leider durch die bisherige Vorgehensweise nicht Vertrauensfördernd gewirkt. Die Öffentlichkeit muss rechtzeitig und umfassend über die Art des Transports und der Wege unterrichtet sein.
Es wird eine aktuell einberufene Sitzung der Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktionen, sowie der Fraktionsspitzen des Nordenhamer Stadtrats geben. Sowohl die Genehmigungsbehörden als auch das Unternehmen E-ON müssen aufgefordert werden, alle kritischen Fragen zu beantworten und die Öffentlichkeit rechtzeitig und umfassend zu unterrichten. Die Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung geht den wirtschaftlichen Interessen von Unternehmen vor.